ASPECTS
memorial, violence
TEAM
Janni Froese
YEAR
2021-22
ABTRACT
Vor dem Hintergrund rechter Gewalt in Deutschland zeigt das Buch Texte und Dokumente zu Fragen des Gedenkens und der Erinnerung an die Menschen, die ihr zum Opfer gefallen sind. Die Sammlung umfasst Beiträge unterschiedlicher Perspektive, Tonalität und Dringlichkeit und dokumentiert formale Aspekte, künstlerische Auseinandersetzungen, gesellschaftliche Initiativen und Diskurse in Ausschnitten. Die Texte und Dokumente erklären, klagen und regeln, wie Opfern rechter und rassistischer Gewalt zu gedenken sei, mit wem oder für wen. Das Nebeneinander von Standpunkten, Ansprüchen, Ansätzen und Einordnungen versteht sich in seiner Lückenhaftigkeit als Collage. Das Buch ist in zwei Teilen aufgebaut. Analytische Texte verschiedener Gattung stehen neben einer Auswahl an Fundstücken aus der Recherche zum Thema. Die zurückgenommene Gestaltung und der auf Lesbarkeit ausgerichtete Satz des Textteils geben der Diversität an Haltungen und Perspektiven ihren Raum. Im dokumentarischen Teil finden die Rechercheobjekte, die sich meist auf einzelne Beispielfälle beziehen, ihre schlichte Abbildung. So vermittelt das Buch die Ahnung von parallelen deutschen Erinnerungskulturen und lädt zur Weiterbeschäftigung ein.
Format:
148 Seiten, Klappbroschur, Softcover, 260×195 mm
CONTEXT
Im Vergleich zum Jahr 2021 (20.201) stieg die Gesamtzahl der rechtsextremistischen Straf- und Gewalttaten im Jahr 2022 um 3,8 % auf 20.967 Delikte. Auch die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten stieg im Jahr 2022 um rund 7,5 % gegenüber dem Vorjahr (2022: 1.016, 2021: 945). Nachdem im Jahr 2021 die Anzahl der rechtsextremistisch motivierten Körperverletzungsdelikte mit rassistischem Hintergrund gesunken waren, wurde hier im Jahr 2022 wieder ein Anstieg von 16,3 % festgestellt (2022: 751, 2021: 646). Ebenso stieg die Zahl der offiziell dokumentierten rassistisch motivierten Gewalttaten (2022: 796, 2021: 686). Diese Angaben stammen vom Verfassungsschutz, die Dunkelziffer und die Zahlen von NGOs sprechen von ungleich höheren Deliktzahlen.