INVENTAROT 2025

STATUS

Archived

YEAR

2025

ABTRACT

Wir beschäftigen uns mit künstlerischen Mappings. Mappings sind sowohl eine Technik, als auch ein Medium des Informationsdesign, um Informationen grafisch aufzubereiten und besser verständlich und greifbar zu machen. Dabei geht es nicht nur umgeografische Karten, sondern auch um ein Sortieren und in Bezug-Setzen von anderen Netzwerken und Informationen. Vele Karten und Mappings wirken neutral und objektiv. Diese Eigenschaft machen sich immer wieder Künstler:innen und Aktivist:innenzu nutze und arbeiten in ihren situierten Perspektiven mit Mapping, z.B. um das Leben Schwarzer Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts zu verbessern (W.E.B. du Bois), oder wie Suzanne Treister, die mit dem Tarot-Kartenset „Hexen 2.0" neue Technologien analysiert und Zukünfte gemeinsam begreifbar und besprechbar machen möchte.

In der dekolonialen Theorie und auch im Design Thinking und vielen Designbereichenspielen Zukünfte und das Erdenken und sichtbar machen von Alternativen zum Ist-Zustand (geprägt von Umweltzuerstörung, Neo-Kolonialismus, Kapitalismus, etc.) aktuell eine große Rolle. Der Designtheoretiker Pablo Escobar beschreibt das im Buch „Design for the Pluriverse" als a world, where many worlds fit. Dieses subjektive,situierte Abbilden des Ist-Zustands und damit auch ein Andenken von erstrebenswerten Zukünften wollen wir mit einem kollektiven Mapping in Form eines Posters und einem darauf enthaltenen Set eines gemeinsam gestalteten Tarot-Kartensets üben.

Innerhalb von 2 Wochen müssen wir uns hierfür einen sehr begrenzten Rahmenstecken - und orientieren uns deshalb an Suzanne Treisters Tarot Kartenspiel „Hexen2.0", um - ausgehend von Solar Punk Manifesto - unser eigenes Mapping des Ist-Zustands zu erstellen. Das Kartenset ist für Treister ein Medium, um ihre Konzept-Kunst über Machtstrukturen - die oftmals auf Mappings basiert - demokratisch verfügbar und benutzbar zu machen. Ihre kleinteilig ausgestalteten Karten beherbergen sehr viele Informationen auf engstem Raum. Das Set ist erschwinglich und guttransportierbar, es kann kollektiv genutzt werden und es muss keine Gallerie dafür betreten werden, so findet ein demokratisieren von Kunst statt.

Wir beschäftigen uns weniger mit der spirituellen Seite von Tarot, sondern verstehen das Kartenset eher als ein Ordnungssystem, welches uns ermöglich, ein kollektives Mapping anzufertigen und uns weiter mit der Solar Punk Philosophie und mit Netzwerken auseinanderzusetzen. Wir wollen dabei die Bedeutung der Karten in Ansätzen kennen lernen, um sie dann mit einer gesunden Portion Abstand (und evtl. Skepsis)neu zu interpretieren. Im Sinne des Solarpunk Manifesto ist unser Tarot Set ein Umnutzen einer bestehenden Infrastruktur („Creative reuse of existing infrastructure"). Am Dienstag unterstützt uns hierbei die Webgestalterin, Medienkünstlerin und Dichterin Morgan Mansour, versiert sowohl in Tarot, als auch in Hinsicht auf Netzwerk- und Internetkultur.

In der ersten Woche geht es darum, künstlerische Mappings, die Logik von Tarot, die Arbeit von Treisler und ihr Set kennen zu lernen und in der Kleingruppe gemeinsam Persönlichkeiten und Phänomene zu recherchieren und zu finden. In der zweiten Woche gestaltet ihr diese in euren Gruppen aus und bringt sie auf dem Poster zusammen. Dieses wird anschließend von der Redaktionsgruppe auf der Korrex Offset-Andruckmaschine in der Hochschuldruckerei gedruckt. Bei der Gelegenheit bekommt ihr direkt noch eine Einführung in die Offset-Maschine.

Teilnehmende Studierende: Finn, Paula, Annika, Milan, Lisa, Finn, Josefine, Josephine, Rahel, Luzy, Gwendolyn, Ella, Tim, Sophia, Karla, Lena, Johanna, Charlotte , Pia, Ash, Lotte, Billy
Lehrkonzept von Anna Unterstab

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